Kleinkinder brauchen 11-14 Stunden Schlaf innerhalb von 24 Stunden. In der Regel sind das 10-12 Stunden Schlaf pro Nacht und ein Mittagsschlaf von 1-2 Stunden am Tag.

Kleinkinder entwickeln sich schnell, und ihr Schlaf verändert sich in diesem Alter sehr schnell. Es kann zum Beispiel sein, dass Kleinkinder Schwierigkeiten haben, sich zum Schlafen hinzulegen, einzuschlafen oder die Nacht durchzuschlafen, zumindest zeitweise. Außerdem lieben es Kleinkinder, ihre Unabhängigkeit zu beweisen, so dass es eine Herausforderung sein kann, sie ins Bett zu bekommen.

Wenn du die Anzeichen der Müdigkeit deines Kindes erkennst, kannst du es in den Schlaf wiegen, bevor die Müdigkeit einsetzt. Eine beständige und zuverlässige Einschlafroutine ist eine große Hilfe bei vielen Einschlaf- und Schlafproblemen von Kleinkindern.

Das Verständnis von Schlaf und Schlafverhalten ist ein wichtiger Ausgangspunkt, um deinem Kind zu helfen, gesunde Gewohnheiten und eine positive Einstellung zum Schlaf zu entwickeln.

Tagesablauf bei Kleinkindern

Ein üblicher Tagesablauf für Kleinkinder könnte wie folgt aussehen:

  • 7 Uhr: Aufwachen
  • 13 Uhr: Mittagsschlaf von nicht mehr als 2 Stunden
  • 15 Uhr: Aufwachen
  • 19:30 Uhr: Schlafenszeit

Wenn der Mittagsschlaf deines Kindes zu lang oder zu spät ist, kann es sein, dass es erst spät in der Nacht ins Bett geht.

Manche Kleinkinder wachen gerne um 5:30 Uhr oder 6 Uhr morgens auf. Du kannst nicht viel dagegen tun. Wenn du dein Kleinkind abends später ins Bett bringst, in der Hoffnung, dass es morgens später wach wird, funktioniert das in der Regel nicht. Dein Kind wacht vielleicht trotzdem früh auf und ist dann mürrisch, weil es zu wenig geschlafen hat.

Wenn du mit einem Frühaufsteher zusammenlebst, solltest du vielleicht auch deine Schlafenszeit früher ansetzen.

Schlafenszeit-Routine für Kleinkinder

Eine positive Schlafenszeit-Routine hilft Kleinkindern, sich bereit für den Schlaf zu fühlen und sich leichter zu beruhigen, wenn sie nachts aufwachen.

Die meisten Kleinkinder sind zwischen 18:30 Uhr und 19:30 Uhr bereit fürs Bett. Das ist eine gute Zeit, denn zwischen 20 Uhr und Mitternacht schlafen sie am tiefsten. Es ist wichtig, die Routine sowohl am Wochenende als auch unter der Woche beizubehalten.

Eine Schlafenszeit-Routine könnte etwa so aussehen:

  • 19 Uhr: Zähne putzen und Windel wechseln
  • 19:15 Uhr: Ruhezeit (ein Buch lesen oder eine Geschichte erzählen)
  • 19:30 Uhr: ins Bett und ein Gute-Nacht-Kuss

Bevor du das Licht ausmachst, solltest du das Zimmer deines Kindes kurz überprüfen, um sicherzustellen, dass die Schlafumgebung sicher ist.

Wenn dein Kind einen Schnuller mit ins Bett nimmt, könntest du es ermutigen, den Schnuller wegzulassen.

Eine Milchflasche mit ins Bett zu nehmen, ist auch keine gute Idee, denn sie kann Karies verursachen und zu weiteren Schlafproblemen führen. Es ist besser, wenn dein Kind seine Milch mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen austrinkt.

Rufen und Aufstehen nach der Schlafenszeit

Dein Kleinkind macht vielleicht eine Phase durch, in der es nach dem Gute-Nacht-Sagen ruft oder aus dem Bett aufsteht.

Probiere diese Tipps aus:

  • Versuche, vor dem Schlafengehen nicht zu viel zu spielen. Das kann es deinem Kind erschweren, zur Ruhe zu kommen.
  • Schalte den Fernseher, den Computer und das Tablet eine Stunde vor dem Schlafengehen aus und lass dein Kind kurz vor dem Schlafengehen keine gruseligen oder aufregenden Dinge mehr sehen.
  • Richte eine beständige, beruhigende Schlafenszeit-Routine ein.
  • Bevor du das Zimmer deines Kindes verlässt, überprüfe, ob es alles hat, was es braucht. Erinnere dein Kind daran, ruhig im Bett zu bleiben.

Wenn dein Kleinkind das Schlafzimmer mit einem Bruder oder einer Schwester teilt, musst du die Schlafenszeit des anderen Kindes vielleicht um eine halbe Stunde verschieben, bis dein Kind ruhig ist und schläft. Wenn du konsequent bist, wird dein Kind schnell begreifen, dass die Schlafenszeit zum Schlafen da ist.

Überprüfe, ob dein Kind tatsächlich etwas braucht, wenn es nach dir ruft. Wenn dein Kind in die Hose gemacht hat, wechsle die Windel bei gedämpftem Licht und ohne zu sprechen. Wenn dein Kind Angst vor der Dunkelheit hat, solltest du über die Verwendung eines Nachtlichts nachdenken.

Viele Kleinkinder haben Probleme, sich zu beruhigen und einzuschlafen. Probleme mit dem Einschlafen und dem Durchschlafen können bei autistischen Kindern jedoch noch gravierender sein. Du kannst viele Schlafprobleme bei autistischen Kindern mit gängigen Verhaltensstrategien in den Griff bekommen und überwinden.

Nickerchen im Kleinkindalter

Mit 12 Monaten macht dein Kleinkind vielleicht zwei Nickerchen am Tag, aber mit drei Jahren ist es wahrscheinlicher, dass es nur noch ein Nickerchen macht oder seinen Mittagsschlaf gänzlich einstellt. Es kann sein, dass das erste Nickerchen länger wird und später am Tag stattfindet, während das zweite Nickerchen allmählich aufhört.

Du kannst dein Kleinkind zum Mittagsschlaf ermutigen, indem du eine ruhige, beständige Routine vor dem Mittagsschlaf einführst. Du könntest z. B. vor dem Mittagsschlaf ein ruhiges Lied singen, kuscheln oder eine Geschichte vorlesen. Es ist auch ratsam, dafür zu sorgen, dass dein Kind seinen Mittagsschlaf im Bettchen hält. Sollte dein Kind beim Mittagsschlaf nicht mehr schlafen, könntest du versuchen, ihm jeden Tag zur gleichen Zeit eine Pause zu gönnen.

Nachtangst

Von Nachtangst spricht man, wenn dein Kind plötzlich sehr unruhig wird, während es tief schläft. Nachtangst kann für dich beängstigend sein, tut deinem Kind aber nicht weh und dein Kind wird sich morgens nicht daran erinnern.

Schlafmangel kann bei manchen Kindern Nachtangst auslösen. Wenn du denkst, dass dein Kind nicht genug Schlaf bekommt, kann eine positive Schlafenszeit-Routine helfen.

Nachtangst legt sich normalerweise innerhalb von 10-15 Minuten, kann aber auch länger dauern.

Umzug in ein “großes Bett”

Die meisten Kinder wechseln im Alter von etwa 2 bis 3 Jahren vom Kinderbett in ein großes Bett. Aber es gibt keinen Grund zur Eile, vor allem, weil manche Kleinkinder öfter versuchen, aus dem großen Bett herauszukommen.

Ein Umzug kann notwendig werden, wenn dein Kind anfängt, aus dem Kinderbett zu klettern oder nachts aufs Töpfchen gehen muss. Oder du brauchst das Bettchen für ein Neugeborenes.

Zähneknirschen

Viele Kinder knirschen irgendwann mit den Zähnen. Normalerweise werden Kinder nicht durch das Geräusch ihres eigenen Zähneknirschens geweckt – aber andere Menschen im Zimmer vielleicht schon! Zähneknirschen verursacht normalerweise keine Schäden an den Zähnen der Kinder.

Hilfe in Anspruch nehmen

Schlafmittel sind in der Regel nicht die Lösung für die Schlafprobleme von Kindern – es gibt bessere Möglichkeiten, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen.

Schlafprobleme bei Kindern sind einer der häufigsten Gründe, warum Eltern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit der Unterstützung einer vertrauenswürdigen Fachkraft für Kindergesundheit lassen sich die Schlafprobleme deines Kindes viel leichter in den Griff bekommen.

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JANEIN

Matthias ist ein erfahrener Wissenschaftsjournalist mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung. Seine Expertise liegt in der Vereinfachung komplexer medizinischer Inhalte, um sie sowohl für Laien als auch für Fachpersonen verständlich und wissenschaftlich korrekt darzustellen. Seine Beiträge tragen dazu bei, das Verständnis für Gesundheitsthemen zu verbessern, Bewusstsein zu schaffen und zu gesundheitsfördernden Maßnahmen zu inspirieren. Sie dienen als zuverlässige Quelle in der oft verwirrenden Welt der Gesundheitsinformationen.