Auf einen Blick:

  • Laut einer Umfrage duschen oder baden 41,8 % der Erwachsenen am Morgen, 32,2 % tun dies nach dem Aufwachen.
  • 25,3 % der Erwachsenen duschen oder baden direkt vor dem Schlafengehen, 38,4 % tun dies am Abend.
  • Frauen duschen oder baden eher vor dem Schlafengehen (27,9%) als direkt nach dem Aufwachen (25,5%).
  • Männer duschen oder baden viel häufiger direkt nach dem Aufwachen (40,8%) als vor dem Schlafengehen (21,7%).
  • 80,5% der Befragten duschen häufiger als sie baden.

Laut einer Umfrage ist Duschen oder Baden das zweitbeliebteste Ritual vor dem Schlafengehen, noch vor dem Fernsehen. Aber nur 25,3 % bis 32 % von uns tun es tatsächlich. Das ist wenig, vor allem, wenn man bedenkt, dass das Duschen oder Baden vor dem Schlafengehen dazu beiträgt, dass man jede Nacht besser und länger schläft.

Was ist also los? Sabotieren wir unsere Schlafhygiene, wenn wir nachts nicht duschen?

Laut einer Umfrage unter Erwachsenen ab 18 Jahren im September 2022 duschen die Menschen tatsächlich lieber am Morgen und glauben, dass sie dadurch besser in den Tag starten. Von den 1.250 Befragten duschen oder baden 41,8 % morgens, und 80,9 % dieser Gruppe gaben an, dass sie dadurch wach werden. Aber 38,4 % duschen oder baden am Abend. Nur 53,3 % dieser Gruppe sagen, dass sie das tun, um besser einzuschlafen.

Aber hilft es ihnen, besser zu schlafen, und spielt der Zeitpunkt eine so große Rolle? Schauen wir uns zunächst an, wer abends duscht.

Wer duscht vor dem Schlafengehen?

Laut der Umfrage ist die Duschvorliebe zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen aufgeteilt. Frauen (27,9%) duschen oder baden lieber vor dem Schlafengehen als direkt nach dem Aufwachen (25,5%). Männer duschen oder baden viel häufiger gleich morgens (40,8%) als direkt vor dem Schlafengehen (21,7%).

Menschen, die jünger als 34 Jahre sind, duschen oder baden eher vor dem Schlafengehen (31,3 %) als gleich morgens (27 %), wobei 46,2 % sagen, dass es ihnen beim Einschlafen hilft. Menschen, die älter als 34 Jahre sind, duschen oder baden eher nach dem Aufwachen (35,9 %) als direkt vor dem Schlafengehen (21 %), wobei die Mehrheit (57,5 %) angibt, dass sie zum Aufwachen duschen oder baden.

Duschen oder Baden dient ja unter anderem dazu, sauber zu werden. Aber auch das Gefühl, das wir dabeihaben, kann unsere Entscheidungen beeinflussen.

Von den Befragten sagen 73,3 %, dass sie sich nach einer Dusche oder einem Bad erfrischt fühlen, 67,3 % sagen, dass sie sich entspannt fühlen. 51,6 % geben an, dass sie aus anderen Gründen duschen oder baden als nur, um sich sauber zu fühlen.

Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Laut der Wissenschaft können wir eine Dusche oder ein Bad nutzen, um besser zu schlafen – wenn wir es richtig anstellen.

Optimaler Schlaf kann Wärme vertragen

Alles hängt von der Körpertemperatur ab, bestätigt die Wissenschaft. In einem Artikel aus dem Jahr 2019 beschrieben Wissenschaftler die systematische Untersuchung über die Vorteile von warmen Bädern.

Sie fanden heraus, dass schon ein 10-minütiges Bad bei einer Temperatur von 40 bis 43 Grad Celsius, etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen, zu weniger Hin- und Her wälzen und einer besseren Schlafqualität führt.

Die Wärme des Bades oder der Dusche öffnet unsere Blutgefäße und bringt einen großen Blutfluss an die Körperoberfläche, besonders in den Händen und Füßen.

Mehr Blut fließt vom Kern weg, so dass die Wärme leichter an die Umgebung abgegeben wird.

Nach dem warmen Duschen oder Baden geht der warme Körper in einen Abkühlungsmodus über. Das löst den zirkadianen Rhythmus aus, der dem Körper sagt, dass es Zeit ist, zu schlafen. Wir schlafen also, oder zumindest fühlen wir uns müde.

Aber laut einer Umfrage sagen 33,4 % der Befragten, dass sie sich nach einer Dusche oder einem Bad wacher fühlen als 8,5 %, die sich müde fühlen.

Bedeutet das, dass viele von uns tatsächlich kalt duschen, was uns schneller wach macht? Nicht wirklich, denn 57,6 % der Befragten sagen, dass sie das nie tun würden.

Auf die Frage nach der idealen Dusch- oder Badetemperatur sagen die meisten Befragten, je heißer, desto besser. Das mag daran liegen, dass wir lieber duschen als baden. 8 von 10 Befragten duschen häufiger als sie baden. Es ist nicht einfach (und auch nicht gesund), in einem brühend heißen Pool zu sitzen, aber unser Körper hält es aus, wenn wir durchschnittlich 15 Minuten lang duschen.

Nur 11% der Befragten gaben an, dass sie ihre Dusche oder ihr Bad lieber lauwarm oder kälter hätten. Im Durchschnitt war die bevorzugte Temperatur “mäßig warm”, also 76 auf einer 100-Punkte-Skala.

Aber selbst die 25,2 % der Befragten, die direkt vor dem Schlafengehen duschen oder baden, machen es vielleicht nicht richtig. Sie geben ihrem Körper nicht genug Zeit, um sich abzukühlen und besser zu schlafen. Die Körperkerntemperatur braucht Zeit, um zu sinken, und der Wärmeverlust fördert das Einschlafen.

Wie eine Dusche dein neuer Schlaf-Hack sein kann

Duschen oder Baden für besseren Schlaf ist vielleicht weniger eine langfristige Lösung als eine kurzfristige Strategie. Schließlich ist es schwierig und nicht immer machbar, den Schlafrhythmus zu ändern. Aber wenn dir das morgendliche Duschen einen Energieschub gibt, dann überlege doch mal, wie dir das nächtliche Duschen, wenn du es richtig machst, helfen könnte, wenn du Schlafprobleme hast oder nicht einschlafen kannst.

Die Abkühlung deines Körpers nach einer warmen Dusche fördert die Ausschüttung von Melatonin.

Zudem sollte man das Scrollen überspringen und stattdessen nach der abendlichen Dusche ein Buch lesen und sich auf seinen Atem konzentrieren, um sich zu entspannen, sobald man das Licht ausgemacht hat. Aber erwarte nicht, dass deine neuen Rituale vor dem Schlafengehen über Nacht Wirkung zeigen.

Wenn du das drei bis vier Wochen lang immer und immer wieder wiederholst, bringst du deinem Gehirn auf pawlowsche Weise bei, im Schlaf durchzustarten. Übung macht den Meister. Lass den Schlaf zu dir kommen. Niemand kann besser schlafen, wenn er sich mehr anstrengt.

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JANEIN

Matthias ist ein erfahrener Wissenschaftsjournalist mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung. Seine Expertise liegt in der Vereinfachung komplexer medizinischer Inhalte, um sie sowohl für Laien als auch für Fachpersonen verständlich und wissenschaftlich korrekt darzustellen. Seine Beiträge tragen dazu bei, das Verständnis für Gesundheitsthemen zu verbessern, Bewusstsein zu schaffen und zu gesundheitsfördernden Maßnahmen zu inspirieren. Sie dienen als zuverlässige Quelle in der oft verwirrenden Welt der Gesundheitsinformationen.