Paradoxer Schlaf ist ein faszinierendes und oft missverstandenes Phänomen, das sowohl für Laien als auch für Fachleute in der Schlafmedizin von großem Interesse ist. Viele Menschen kennen den Begriff aus der Wissenschaft oder im Zusammenhang mit Schlafstörungen, wissen aber nicht genau, was sich dahinter verbirgt. In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du, was paradoxer Schlaf bedeutet, wie er sich auf deine Schlafqualität auswirkt und welche Lösungen es bei Problemen gibt. Dabei gehen wir auf die wichtigsten Aspekte wie REM-Schlaf, paradoxe Insomnie, Schlafentzug und moderne Therapieansätze ein.
Die Inhalte auf Schlaf.Guide dienen ausschließlich der Information und ersetzen keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Fragen wende dich bitte an qualifiziertes Fachpersonal.
Was ist paradoxer Schlaf?
Paradoxer Schlaf ist ein Begriff, der in der Schlafmedizin für eine ganz besondere Phase des Schlafzyklus steht: den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). In dieser Phase ist das Gehirn hochaktiv, während der Körper nahezu bewegungslos bleibt. Das scheinbare Paradoxon – ein wacher Geist in einem schlafenden Körper – hat diesem Schlafstadium seinen Namen gegeben.
Der Schlafzyklus besteht aus mehreren Phasen, die sich in der Nacht mehrfach wiederholen. Neben dem REM-Schlaf gibt es den Non-REM-Schlaf (NREM), der sich in verschiedene Tiefen unterteilt. Während der NREM-Phasen regeneriert sich der Körper, der Stoffwechsel verlangsamt sich und das Gehirn fährt seine Aktivität herunter. Im Gegensatz dazu ist der REM-Schlaf durch schnelle Augenbewegungen, intensive Träume und eine hohe Gehirnaktivität gekennzeichnet.
Die Funktionen des REM-Schlafs sind vielfältig. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, beim Lernen und bei der Gedächtniskonsolidierung. Studien zeigen, dass Menschen, die ausreichend REM-Schlaf bekommen, sich besser an neu Gelerntes erinnern und emotional ausgeglichener sind.
Für die Schlafmedizin ist der paradoxe Schlaf von großer Bedeutung, da Störungen in dieser Phase mit verschiedenen psychischen und neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Ein gestörter REM-Schlaf kann sich negativ auf die Schlafqualität und das allgemeine Wohlbefinden auswirken.
Warum wird REM-Schlaf als paradox bezeichnet?
Der Begriff „paradoxer Schlaf“ wurde in den 1950er Jahren von dem französischen Schlafforscher Dr. Michel Jouvet geprägt. Er beschrieb damit das scheinbare Paradoxon, dass das Gehirn während des REM-Schlafs fast so aktiv ist wie im Wachzustand, während der Körper durch eine sogenannte Muskelatonie (Muskelerschlaffung) nahezu bewegungsunfähig ist.
Diese Muskelatonie ist ein Schutzmechanismus, der verhindert, dass wir unsere Träume ausleben und uns im Schlaf verletzen. Gleichzeitig laufen im Gehirn komplexe Prozesse ab, die für das emotionale Gleichgewicht und die Gedächtnisbildung wichtig sind. Die Kombination aus aktiver Hirntätigkeit und schlaffem Körper macht den REM-Schlaf so einzigartig und „paradox“.
- REM-Schlaf: Hohe Gehirnaktivität, intensive Träume, Muskelatonie.
- NREM-Schlaf: Körperliche Erholung, langsame Gehirnwellen, weniger Träume.
- Paradoxer Schlaf: Synonym für REM-Schlaf, betont das Paradoxon von Geist und Körper.
Schlafzyklen verstehen
Ein typischer Schlafzyklus dauert etwa 90 Minuten und besteht aus mehreren NREM- und einer REM-Phase. Im Laufe der Nacht werden die REM-Phasen länger, während die Tiefschlafphasen abnehmen. Ein gesunder Erwachsener verbringt etwa 20–25 % der Gesamtschlafzeit im REM-Schlaf.
Kriterium | REM-Schlaf (Paradoxer Schlaf) | NREM-Schlaf |
---|---|---|
Gehirnaktivität | Hoch, ähnlich wie im Wachzustand | Niedrig, langsame Wellen |
Muskeltonus | Stark reduziert (Muskelatonie) | Erhalten, leichte Bewegungen möglich |
Träume | Sehr häufig, lebhaft | Weniger häufig, weniger intensiv |
Dauer pro Nacht | 20–25 % | 75–80 % |
Funktion | Gedächtnis, Emotionen, Kreativität | Körperliche Erholung, Wachstum |
Paradoxe Insomnie
Paradoxe Insomnie ist eine besondere Form der Schlafstörung, bei der Betroffene das Gefühl haben, kaum oder gar nicht zu schlafen, obwohl objektiv ausreichend Schlaf nachweisbar ist. Diese Diskrepanz zwischen subjektivem Empfinden und objektiver Messung macht die Diagnose und Behandlung besonders herausfordernd.
Im Gegensatz zu klassischen Schlafstörungen, bei denen tatsächlich zu wenig oder schlechter Schlaf vorliegt, erleben Menschen mit paradoxer Insomnie ihren Schlaf als unzureichend, obwohl Schlafstudien (Polysomnographie) normale Schlafmuster zeigen. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Stress, Angst und eine erhöhte Selbstbeobachtung spielen eine Rolle.
Paradoxe Insomnie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Betroffene fühlen sich tagsüber müde, gereizt und unkonzentriert, obwohl sie objektiv genug geschlafen haben. Die ständige Sorge um den eigenen Schlaf verstärkt das Problem oft noch.
Wie erkenne ich paradoxe Insomnie?
Die Symptome der paradoxen Insomnie sind vielfältig und können leicht mit anderen Schlafstörungen verwechselt werden. Typisch ist das Gefühl, stundenlang wach zu liegen, obwohl die Schlafaufzeichnungen einen normalen Schlafverlauf zeigen.
- Subjektives Empfinden von Schlaflosigkeit trotz objektiv ausreichendem Schlaf
- Häufiges Grübeln über den eigenen Schlaf
- Tagsüber Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit
- Schwierigkeiten, den eigenen Schlaf realistisch einzuschätzen
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus Schlaftagebuch, Fragebögen und einer Schlafstudie im Schlaflabor. Dabei zeigt sich oft, dass die Betroffenen deutlich mehr schlafen, als sie selbst wahrnehmen. Die Herausforderung für Schlafexperten besteht darin, die Diskrepanz zwischen subjektivem Erleben und objektiven Messwerten zu erklären und zu behandeln.
Symptom | Mögliche Ursachen | Dringlichkeit/Hinweis |
---|---|---|
Gefühl, nicht zu schlafen | Wahrnehmungsstörung, Stress | Abklärung durch Schlafexperten empfohlen |
Tagsüber Müdigkeit | Schlafqualität, psychische Belastung | Selbstbeobachtung, ggf. Schlafstudie |
Grübeln über Schlaf | Angst, Überfokussierung | Psychologische Unterstützung sinnvoll |
Unrealistische Einschätzung | Fehlende Schlafwahrnehmung | Objektive Messung im Schlaflabor |
Schlafstörungen im Überblick
Paradoxe Insomnie ist nur eine von vielen Schlafstörungen. Zu den häufigsten zählen Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafapnoe, Restless-Legs-Syndrom und Narkolepsie. Jede Störung hat eigene Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Paradoxe Intention als Behandlung für Insomnie
Die paradoxe Intention ist eine psychologische Methode, die vor allem bei Insomnie eingesetzt wird. Sie basiert auf dem Prinzip, das Gegenteil des gewünschten Ziels anzustreben – in diesem Fall also, absichtlich wach zu bleiben, anstatt sich zum Einschlafen zu zwingen. Ziel ist es, den Druck und die Angst vor dem Nicht-Einschlafen zu reduzieren.
Die paradoxe Intention wurde von Viktor Frankl entwickelt und wird heute in der kognitiven Verhaltenstherapie bei Schlafstörungen eingesetzt. Studien zeigen, dass diese Methode besonders bei Menschen mit Einschlafproblemen und paradoxen Schlafwahrnehmungen wirksam sein kann.
Die Anwendung erfolgt meist unter Anleitung eines Schlaftherapeuten. Betroffene werden dazu angeleitet, sich abends im Bett vorzunehmen, wach zu bleiben, anstatt sich zum Einschlafen zu zwingen. Dadurch sinkt der innere Druck, und das Einschlafen gelingt oft leichter.
Vorteile und Herausforderungen der paradoxen Intention
Die paradoxe Intention hat einige Vorteile, aber auch Herausforderungen. Sie ist einfach anzuwenden, benötigt keine Medikamente und kann helfen, den Teufelskreis aus Grübeln und Schlaflosigkeit zu durchbrechen. Allerdings erfordert sie Geduld und die Bereitschaft, sich auf einen ungewohnten Ansatz einzulassen.
- Reduzierung von Schlafdruck und Leistungsangst
- Förderung eines entspannten Umgangs mit dem Thema Schlaf
- Keine Nebenwirkungen wie bei Medikamenten
- Schwierigkeiten bei der konsequenten Anwendung
- Erfolg oft erst nach mehreren Wochen sichtbar
- Weitere Forschung zur Langzeitwirkung notwendig
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Keine Medikamente nötig | Erfordert Geduld und Ausdauer |
Reduziert Leistungsdruck | Ungewohntes Vorgehen |
Fördert Entspannung | Erfolg nicht garantiert |
Wissenschaftlich untersucht | Weitere Forschung nötig |
Schlaftherapien im Vergleich
Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Schlafstörungen. Neben der paradoxen Intention kommen kognitive Verhaltenstherapie, Schlafhygiene-Maßnahmen, Entspannungstechniken und in manchen Fällen Medikamente zum Einsatz. Die Wahl der Therapie hängt von der Art und Schwere der Schlafstörung ab.
Paradoxer Schlafentzug
Paradoxer Schlafentzug bezieht sich auf den gezielten oder unbeabsichtigten Entzug des REM-Schlafs. Dies kann durch Schlafstörungen, Medikamente, Alkohol oder Schichtarbeit verursacht werden. REM-Schlafentzug hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Studien zeigen, dass ein Mangel an REM-Schlaf zu Konzentrationsproblemen, Stimmungsschwankungen, erhöhter Stressanfälligkeit und sogar zu psychischen Erkrankungen führen kann. Langfristig kann chronischer REM-Schlafentzug das Risiko für Depressionen, Angststörungen und kognitive Beeinträchtigungen erhöhen.
Der Zusammenhang zwischen REM-Schlafentzug und Schlafstörungen ist komplex. Manche Menschen erleben nach einer Phase des REM-Schlafentzugs einen sogenannten REM-Rebound: Der Körper holt den entgangenen REM-Schlaf in den folgenden Nächten nach, was zu besonders intensiven Träumen führen kann.
Wie kann man REM-Schlaf schützen?
Der REM-Schlaf ist empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Alkohol, Drogen und bestimmte Medikamente können die REM-Phasen verkürzen oder ganz unterdrücken. Auch Stress und unregelmäßige Schlafzeiten wirken sich negativ aus.
- Vermeide Alkohol und Drogen vor dem Schlafengehen
- Sprich mit deinem Arzt über die Auswirkungen von Medikamenten auf den Schlaf
- Halte regelmäßige Schlafzeiten ein
- Schaffe eine ruhige, dunkle Schlafumgebung
- Reduziere Stress durch Entspannungstechniken
Maßnahme | Wirkung | Aufwand | Hinweise |
---|---|---|---|
Alkoholkarenz | Verbessert REM-Anteil | mittel | Mindestens 3 h vor dem Schlafen kein Alkohol |
Medikamenten-Check | Vermeidet REM-Unterdrückung | niedrig | Arzt konsultieren |
Feste Schlafzeiten | Stabilisiert Schlafzyklus | mittel | Auch am Wochenende |
Schlafumgebung optimieren | Fördert Tief- und REM-Schlaf | mittel | Dunkel, ruhig, kühl (16–18 °C) |
Stressabbau | Reduziert Schlafunterbrechungen | hoch | Entspannungstechniken, Achtsamkeit |
Tipps für besseren Schlaf
Eine gute Schlafhygiene ist der Schlüssel zu erholsamem Schlaf und ausreichend REM-Phasen. Dazu gehören feste Schlafenszeiten, ein angenehmes Schlafumfeld und der Verzicht auf Stimulanzien am Abend.
Wann sollte ich mit meinem Arzt sprechen?
Schlafprobleme sind weit verbreitet, aber nicht immer harmlos. Wenn du regelmäßig schlecht schläfst, dich tagsüber müde fühlst oder den Verdacht auf eine Schlafstörung hast, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schlafexperten können durch gezielte Diagnostik und individuelle Therapieansätze helfen.
Typische Anzeichen für behandlungsbedürftige Schlafstörungen sind anhaltende Ein- und Durchschlafprobleme, lautes Schnarchen, Atemaussetzer, starke Tagesmüdigkeit oder ungewöhnliche Verhaltensweisen im Schlaf. In solchen Fällen ist eine Abklärung durch einen Schlafmediziner ratsam.
Im Schlaflabor können verschiedene Tests durchgeführt werden, um die Ursache der Schlafprobleme zu finden. Dazu gehören Polysomnographie, Aktigraphie und spezielle Fragebögen. Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose und kann von Schlafhygiene-Maßnahmen über Verhaltenstherapie bis hin zu medikamentöser Therapie reichen.
Fragen, die Sie Ihrem Arzt stellen sollten
- Welche Ursachen könnten meine Schlafprobleme haben?
- Welche Untersuchungen sind sinnvoll?
- Wie läuft eine Schlafstudie ab?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Wie kann ich meine Schlafqualität selbst verbessern?
- Wann ist eine Überweisung ins Schlaflabor notwendig?
Wann zum Arzt?
- Wenn du länger als vier Wochen unter Schlafproblemen leidest
- Bei starker Tagesmüdigkeit trotz ausreichend Schlaf
- Wenn du Atemaussetzer oder lautes Schnarchen bemerkst
- Bei plötzlichen Bewegungen oder Verhaltensänderungen im Schlaf
- Wenn du regelmäßig unter Schlafparalyse leidest
- Bei Verdacht auf Narkolepsie oder andere seltene Schlafstörungen
- Wenn Selbsthilfemaßnahmen keine Besserung bringen
Schlafmedizinische Ressourcen
Es gibt zahlreiche Anlaufstellen für Menschen mit Schlafproblemen: Schlaflabore, spezialisierte Ärzte, Psychologen und Selbsthilfegruppen. Informiere dich über die Angebote in deiner Region und zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Weitere Artikel von Interesse
Schlaf ist ein komplexes Thema, das weit über den paradoxen Schlaf hinausgeht. Wer seine Schlafqualität verbessern möchte, sollte sich auch mit Themen wie Schlafhygiene, Bettumgebung und den besten Schlaflösungen beschäftigen. Die Wahl der richtigen Matratze, das passende Kissen und eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer sind entscheidend für erholsamen Schlaf.
Auch die Anpassung der eigenen Schlafgewohnheiten und Routinen kann einen großen Unterschied machen. Kleine Veränderungen im Alltag, wie regelmäßige Schlafenszeiten, der Verzicht auf elektronische Geräte vor dem Zubettgehen und Entspannungsübungen, tragen maßgeblich zur Verbesserung der Schlafqualität bei.
Schlafhygiene verbessern
- Halte feste Schlaf- und Aufstehzeiten ein
- Vermeide Koffein, Alkohol und schwere Mahlzeiten am Abend
- Sorge für eine ruhige, dunkle und kühle Schlafumgebung
- Nutze das Bett nur zum Schlafen und Entspannen
- Reduziere Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen
- Führe eine entspannende Abendroutine ein (z. B. Lesen, Meditation)
- Bewege dich regelmäßig, aber nicht direkt vor dem Schlafen
- Vermeide lange Mittagsschläfchen
Mythos | Fakt | Hinweis |
---|---|---|
Man kann Schlaf nachholen | Schlafdefizite lassen sich nur begrenzt ausgleichen | Regelmäßiger Schlaf ist wichtiger als „Vorschlafen“ |
Jeder braucht 8 Stunden Schlaf | Der Schlafbedarf ist individuell verschieden | 6–9 Stunden sind für die meisten ausreichend |
Alkohol hilft beim Einschlafen | Alkohol stört die Schlafarchitektur | REM-Schlaf wird unterdrückt, Schlafqualität sinkt |
Schlafmittel sind harmlos | Langfristige Einnahme birgt Risiken | Nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht verwenden |
Träume sind bedeutungslos | Träume spiegeln oft emotionale Prozesse wider | REM-Schlaf ist wichtig für die emotionale Verarbeitung |
Schlafhygiene Tipps
Eine gute Schlafhygiene ist die Basis für gesunden Schlaf. Sie umfasst alle Verhaltensweisen und Umgebungsfaktoren, die einen erholsamen Schlaf fördern. Dazu gehören regelmäßige Schlafzeiten, eine angenehme Schlafumgebung und der bewusste Umgang mit Licht, Lärm und Temperatur.
Checkliste: Besser schlafen
- Gehe jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehe zur gleichen Zeit auf
- Vermeide Koffein und Alkohol am Abend
- Sorge für Dunkelheit und Ruhe im Schlafzimmer
- Nutze das Bett nur zum Schlafen
- Reduziere Stress durch Entspannungsübungen
- Bewege dich regelmäßig, aber nicht zu spät am Tag
- Verzichte auf schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
- Schalte elektronische Geräte mindestens 30 Minuten vor dem Schlafen aus
- Lüfte das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen
- Führe ein Schlaftagebuch, wenn du Probleme hast
FAQ: Häufige Fragen zum paradoxen Schlaf
Was ist paradoxen Schlaf?
Paradoxer Schlaf ist ein anderer Begriff für REM-Schlaf. Er ist gekennzeichnet durch aktive Gehirnaktivität und Muskelatonie. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Gedächtniskonsolidierung.
Wie kann ich meine REM-Schlafqualität verbessern?
Vermeide Alkohol und bestimmte Medikamente. Schaffe eine ruhige Schlafumgebung. Halte regelmäßige Schlafzeiten ein.
Wann sollte ich einen Schlafspezialisten aufsuchen?
Wenn du regelmäßig Schlafprobleme hast. Bei Verdacht auf Schlafstörungen wie Insomnie. Wenn du dich tagsüber müde fühlst trotz ausreichendem Schlaf.
Wie erkenne ich eine paradoxe Insomnie?
Typisch ist das Gefühl, kaum zu schlafen, obwohl objektiv ausreichend Schlaf vorhanden ist. Die Diagnose erfolgt meist durch eine Schlafstudie im Schlaflabor.
Was passiert bei REM-Schlafentzug?
REM-Schlafentzug kann zu Konzentrationsproblemen, Stimmungsschwankungen und erhöhter Stressanfälligkeit führen. Langfristig steigt das Risiko für psychische Erkrankungen.
Welche Rolle spielt die Schlafhygiene?
Gute Schlafhygiene fördert die Schlafqualität und hilft, Schlafstörungen vorzubeugen. Dazu gehören feste Schlafzeiten, eine angenehme Umgebung und der Verzicht auf Stimulanzien am Abend.
Wie läuft eine Schlafstudie ab?
In einer Schlafstudie werden verschiedene Körperfunktionen wie Gehirnströme, Atmung und Bewegungen während des Schlafs gemessen. Ziel ist es, Schlafstörungen zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Was ist Schlafparalyse?
Schlafparalyse ist ein Zustand, in dem du beim Einschlafen oder Aufwachen kurzzeitig bewegungsunfähig bist. Sie tritt häufig im Zusammenhang mit REM-Schlaf auf und ist meist harmlos.
Kann man REM-Schlaf gezielt fördern?
Ja, durch regelmäßige Schlafzeiten, Stressabbau und den Verzicht auf Alkohol und bestimmte Medikamente lässt sich der REM-Schlaf unterstützen.
Welche Schlaftherapien gibt es?
Zu den wichtigsten Schlaftherapien zählen kognitive Verhaltenstherapie, paradoxe Intention, Entspannungstechniken und in manchen Fällen Medikamente. Die Wahl der Therapie hängt von der Art der Schlafstörung ab.
Wie viel REM-Schlaf ist normal?
Ein gesunder Erwachsener verbringt etwa 20–25 % der Gesamtschlafzeit im REM-Schlaf. Das entspricht bei 8 Stunden Schlaf etwa 1,5 bis 2 Stunden pro Nacht.
Was sind die häufigsten Ursachen für Schlafstörungen?
Zu den häufigsten Ursachen zählen Stress, psychische Belastungen, unregelmäßige Schlafzeiten, ungünstige Schlafumgebung und bestimmte Erkrankungen.
Wie kann ich meine Schlafqualität messen?
Die Schlafqualität lässt sich durch Schlaftagebücher, Fragebögen und in speziellen Fällen durch eine Schlafstudie im Schlaflabor erfassen.
Was tun bei anhaltenden Schlafproblemen?
Bei anhaltenden Schlafproblemen solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schlafexperten können die Ursachen klären und gezielte Therapien empfehlen.
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