Zwei Phasen, ein Ziel – erholsamer Schlaf
Guter Schlaf ist mehr als nur Augen zu und durch. Während du schläfst, arbeitet dein Körper in zwei zentralen Modi: dem Non-REM-Schlaf und dem REM-Schlaf. Beide Phasen folgen einem klaren Ablauf, haben verschiedene Aufgaben – und sind gleich wichtig für deine körperliche und mentale Gesundheit.
REM vs. Non-REM – Die Grundlagen
Dein gesamter Nachtschlaf ist in Zyklen unterteilt, die jeweils etwa 90–110 Minuten dauern. Jeder Zyklus besteht aus zwei Hauptkomponenten:
Non-REM-Schlaf (ca. 75–80 % der Nacht)
- Phase N1: Einschlafphase
- Phase N2: Leichtschlaf
- Phase N3: Tiefschlaf
REM-Schlaf (ca. 20–25 % der Nacht)
- intensive Träume
- schnelle Augenbewegungen
- erhöhte Gehirnaktivität
REM = Rapid Eye Movement
Non-REM = Non-Rapid Eye Movement
Die Unterschiede auf einen Blick
Merkmal | Non-REM-Schlaf | REM-Schlaf |
---|---|---|
Zeitpunkt | Überwiegend in der ersten Nachthälfte | Überwiegend in der zweiten Nachthälfte |
Gehirnaktivität | reduziert, langsame Wellen (v. a. Delta) | aktiv, fast wie im Wachzustand |
Körperbewegung | möglich, aber ruhig | Muskelhemmung (Schutzmechanismus) |
Funktion | körperliche Regeneration | emotionale & mentale Verarbeitung |
Träume | selten oder diffus | intensiv, lebendig, visuell |
Hormonaktivität | Wachstumshormone, Zellreparatur | Stressregulation, Gedächtnisverknüpfung |
Warum du beides brauchst – körperlich & psychisch
Non-REM (besonders Tiefschlaf):
- Zellreparatur & Immunsystem
- Muskelwachstum & Wundheilung
- Hormonregulation (v. a. HGH)
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
REM-Schlaf:
- emotionale Verarbeitung (z. B. Angst, Stress, Trauer)
- Abspeichern von Erlebnissen & Lernen
- Traumbildung & Kreativität
- psychische Stabilisierung
REM-Schlaf „spült“ emotionale Reize aus dem Kurzzeitgedächtnis, Non-REM regeneriert den Körper – zusammen bilden sie dein nächtliches Reparaturteam.
Was passiert, wenn eine Phase gestört ist?
Zu wenig REM-Schlaf:
- Stimmungsschwankungen
- emotionale Reizbarkeit
- Konzentrationsprobleme
- Risiko für Depression & Angst steigt
Zu wenig Non-REM-Schlaf:
- körperliche Erschöpfung trotz langer Schlafdauer
- verminderte Immunleistung
- verzögerte Erholung nach Sport oder Krankheit
- hormonelle Dysbalancen
Viele Menschen schlafen „lang“, aber nicht „tief“ oder „rhythmisch“ – und fühlen sich entsprechend unausgeglichen.
So stärkst du REM & Non-REM gezielt ✅
Für mehr Non-REM / Tiefschlaf:
- früher schlafen gehen (erste Nachthälfte = Tiefschlaf-fokussiert)
- kein Alkohol – reduziert Tiefschlaf stark
- Bewegung am Tag → erhöht Schlafdruck
- Schlafumgebung optimieren (Ruhe, Dunkelheit, Temperatur)
Für mehr REM-Schlaf:
- ausreichend lange schlafen (REM dominiert spätere Zyklen)
- kein Alkohol, keine Schlafmittel – sie unterdrücken REM
- Stress regulieren vor dem Einschlafen → Meditation, Journaling
- feste Schlafroutine einhalten
Tipp: Achte auf deine Träume
Wenn du dich regelmäßig an Träume erinnerst, ist das ein Zeichen für guten REM-Zugang.
Fehlen Träume über längere Zeit vollständig?
→ Mögliche Störung der REM-Phasen durch Stress, Medikamente oder Alkohol
REM und Non-REM – Das Team für deine Regeneration
Beide Phasen sind gleichwertig und notwendig, um dich körperlich gesund und emotional stabil zu halten. Achte nicht nur auf die Dauer deines Schlafs – sondern auf seine Tiefe, Struktur und Qualität.
Dein Körper heilt im Non-REM. Dein Geist im REM. Nur gemeinsam entsteht echter, erholsamer Schlaf.
Schlaf ist nicht „eine Sache“ – sondern ein perfektes Zusammenspiel aus mehreren Welten.